Meine sechste Rede im Plenum
Plenarwoche vom 20. bis 22.03. 2024
In der letzten Plenarwoche antwortete ich zu einem Antrag, welcher darauf abzielt, Demokratieförderung an Schulen zu stärken, um Werte zukunftsfest zu machen und den Vormarsch antidemokratischer Kräfte aufzuhalten.
Kein Demokrat und keine Demokratin kann gegen Demokratieförderung sein.
Die Demokratie ist das höchste Gut in diesem Land. Dies sehen Gott sei Dank auch Millionen von Menschen genauso. Sie demonstrieren öffentlich für unsere Demokratie. Wir alle müssen diese Demokratie bestmöglich schützen.
Zentral sind aus meiner Sicht verpflichtende Schulungen und Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrern. Lehrkräfte spielen eine Schlüsselrolle und müssen entsprechend geschult werden. Sie brauchen einen Werkzeugkasten, um der Vermittlung demokratischer Werte gerecht zu werden und nicht nur auf Widerstand zu stoßen. Denn Demokratiebildung bildet Demokratinnen und Demokraten aus.
Und am besten fängt man damit so früh wie möglich an. Mit altersgerechten Unterrichtsinhalten, die die jungen Menschen – wie man heute sagt – komplett abholen.
Hilfreich ist sicherlich auch die Ausbildung von Schülerinnen und Schüler zu Demokratiescouts, mit Medienscouts gibt es ja bereits gute Erfahrungen. Hier bieten sich auch Kooperationsprojekte an.
Eine der größten Bedrohungen besteht durch Fake News. Lügen und Desinformation zersetzen die Basis einer Demokratie.
Wir möchten, dass Schülerinnen und Schüler durch praktische Arbeiten geholfen wird, richtig von falsch zu unterscheiden, bzw. die Wahrheit von der Lüge.
Eine weitere konkrete Idee ist, Lehrerinnen und Lehrer zu animieren, auch kommunale Politik mit einzubeziehen – Unterrichtsstunden mit demokratischen Kommunalpolitikerinnen und -Politiker zu gestalten. Damit können wir alle Ebenen der Demokratie sichtbar machen.
Und nicht nur die im Erleben der Schülerinnen und Schülern „weit entfernten“ Berufsparlamente. Dies würde verdeutlich, wie viele Menschen bereit sind ihre Freizeit einzusetzen, um ehrenamtlich das Gemeinwohl zu fördern und zu gestalten.
Demokratiebildung ist eine Querschnittsaufgabe und im gesamten Bildungswesen unverzichtbar. Somit, ist Demokratieförderung in Bildungseinrichtungen die logische Konsequenz. Um das zu unterstreichen verweise ich nachfolgend auf ein Zitat von Friedrich Ebert aus dem Jahr 1919:
„Demokratie braucht Demokraten“
Mit der Erfahrung von heute wissen wir, dass es nicht nur ein Aufruf war, sondern auch als eine Warnung verstanden werden kann. Etwas mehr als ein Jahrhundert später können wir nicht nur spüren, sondern auch empirisch belegen, dass die Demokratie erneut in Gefahr ist!