Meine vierte Rede im Landtag
Plenarwoche vom 14.-16. Juni 2023
In der letzten Plenarwoche durfte ich als letzte Rednerin der SPD-Fraktion innerhalb einer Aussprache auf eine große Anfrage der AfD reagieren. Diese wurde im August an die Landesregierung gestellt mit der Bitte um Beantwortung, wie es um die Schwimmfähigkeit und die damit verbundenen Badeunfälle in Nordrhein-Westfalen steht.
Alleine schon die Tatsache, dass der Antrag binnen kurzer Zeit beantwortet wurde und die AfD den Tagesordnungspunkt dann aber um ein halbes Jahr verschiebt, zeigt doch, mit welcher Sensationshascherei die AfD unterwegs ist und es ihnen letztendlich nicht darum geht, dass die Kinder in NRW schwimmen können.
Aber die Wichtigkeit der Schwimmfähigkeit sollte keine populistische Ausmaße annehmen, sondern vielmehr sollte man das Problem von Grund auf anpacken und wirklich wichtige Maßnahmen ergreifen.
Die Statistik zeigt auf, dass „nur“ 10 Prozent der Badeunfälle mit tödlichem Ausgang auf Kinder zurückzuführen sind. Doch natürlich ist jeder Todesfall einer zu viel und deswegen ist gerade die Erlernung der Schwimmfähigkeit geradezu existenziell.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal das Thema „Fachkräftemangel“ aufzeigen. Wir müssen verstärkt Menschen aus dem Ausland für die Bäderbetriebe gewinnen und ausbilden. Nur so ist es in Zukunft besser möglich, jedem Kind ein adäquates Schwimmangebot zu unterbreiten und somit die Möglichkeit zum Erwerb der Schwimmfähigkeit zu geben.
Aber auch die Antwort der Landesregierung lässt Fragen offen. Die Schwimmfähigkeit wurde vom Ministerpräsident zur „Chefsache“ erklärt. Dennoch ist es unbegreiflich, dass die Landesregierung nach wie vor keine Angaben weder zur Infrastruktur der Bäderlandschaft noch zur Schwimmfähigkeit in NRW machen kann.
Die SPD-Fraktion ist sich der Wichtigkeit des Themas bewusst und hat kurz davor stärkere Investitionen für Schwimmanlagen gefordert. Doch unsere sogenannte „Zukunftskoalition“ hat diesen Antrag abgelehnt und somit wieder mal eine Chance vertan, um Kommunen und die Menschen in NRW zu unterstützen.